Achtsamkeit in der Weihnachtsbäckerei
Da ist sie. Die Weihnachtszeit. Alle Jahre wieder. Wieder Plätzchen und Stollen backen. Essen. Geschenke. Kaufen. Wieder überlegen, wem ich womit eine Freude mache. Weihnachtsfeiern aushalten oder zelebrieren. Weihnachtsmärkte. Glühwein. Grippe. Krippchen. Vielleicht zurück in die Heimat fahren und am 23. einen saufen mit den alten KumpelInnen. Vielleicht die Mette besuchen? Für jeden von uns enthält das Vorweihnachtspaket den eigenen spicy Gewohnheitscocktail. Und auch einen Gedankengewohnheitscocktail. Lecker, oder?
Kann positiv sein – im Sinne von gewünscht – kann aber auch voll auf die Nerven gehen.
Ich bemerke, wie in der Vorweihnachtszeit Hundertschaften feiner unkontrollierter Gedankenfäden in und an meinem Kopf ziehen. Verführen und verlocken mich. Wiegen mich in Nostalgie. (Last Christmas….) Lassen Träume in mir aufkeimen. Machen mir Appetit auf Süßes. Setzen mich unter Druck. Bringen mich zum Weinen und zum lachen. Lassen mich spendabel sein. Flüstern mir ins Ohr: „Nimm noch diesen Keks….“ Beruhigen mich: „Ab dem 01.01. machts du ja wieder Sport….“
Erlauben mir, mich gehen zu lassen. Verbieten mir, mir was Gutes zu gönnen. Und ich mittendrin. Manchmal klar und mir all dessen bewusst und manchmal, im Autopilot-Modus, dieser Masse an Gedanken völlig hilflos ausgesetzt.
In einem klaren Moment erkenne ich genau,
woher dieser eine Gedanke kommt. Kann seinen Ursprung zurückverfolgen. Begreife, dass nicht ich ursächlich für diesen Gedanken bin, dass er nichts mit mir zu tun hat. Er mir eingeredet, erzogen wurde. Dass ich ihn denke, weil alle ihn denken. Ich mich in Gesellschaft von Menschen befinde, die solche Gedanke denken.
Dann ahat es in mir! Dann kann ich die Wahl treffen, ob ich mich dem Diktat dieses Gedankens weiter aussetze oder eine eigene Denke dagegen setze. Oder das Gewohnheitsdenken erweitere mit meinen Ideen. Mir andere Mitdenker suche.
Was hat jetzt die Weihnachtsbäckerei mit dem Text zu tun? So wie du Plätzchen oder Stollen nach Rezept in der Weihnachtsbäckerei bäckst, so bäckst du deine eigene Vorweihnachtszeit. Wie du sie haben willst. Nach diesem traditionellen Rezept:
Du schlägst 15 Minuten Stille mit 200 Atemzügen an frischer Luft schaumig, verrührst 400 Schritte auf weichem Waldboden mit 20 Dingen, für die du dankbar bist. Jeden Tag, nicht in der Nacht, rührst du die Zutaten zu einem glatten leichten Nährboden für deinen Tag. Es werden die köstlichsten Vorweihnachtszeitplätzchen deines Lebens!