Etwas völlig Neues ist möglich, genau jetzt.
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Mit diesem Satz wünsche ich Dir ein frohes, friedliches und neues Jahr 2023.
Mögen Gesundheit, Glück, Leichtigkeit und liebe Menschen Deine Begleiter sein.
Dieser Satz, Etwas völlig Neues ist möglich, genau jetzt, begegnete mir vor Jahren in einer sehr außergewöhnlichem Trainingskontext. Und in diesem Kontext machte dieser Satz auch großen Sinn. In diesen Trainings fand in katalytischer Prozessarbeit sehr viel Veränderung auf persönlicher Ebene statt. Grundlage für diese Trainings ist die Idee, dass ich für alles, was mit mir ist, was mir geschieht und geschehen ist, die volle Verantwortung übernehme. Dass das, was ich bin, die Summe meiner Entscheidungen ist. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass niemand anders, keine Mama, kein Papa die Schuld/Verantwortung an dem trägt, wie ich bin und wie es in mir aussieht. Also bin ich auch nicht abhängig oder benötige irgendetwas von außen, um einen Veränderungsprozess zu initiieren. Denn ich habe alles, was ich brauche, in mir.
Das war ein radikaler Ansatz für mich und er erforderte von mir ein großes Maß an Offenheit für ein anderes Gedanken- und Gefühlsmodell.
Was mich an dieser Idee fasziniert, ist die Möglichkeit der jederzeit möglichen Transformation. Denn egal, ob ich in einem dieser Trainings bin, egal, ob ich in einem Vipassana-Retreat oder Zen-Sesshin sitze oder ob ich den Jakobsweg gehe oder was auch immer ich tue, um einen Veränderung zu erreichen, ICH bin es, der es tut. Ich bin es, der sich konfrontiert. Konfrontiert mit Angst, Verzweiflung, Wut, Groll, Selbsthass, Minderwertigkeitsgefühlen, Versagensängsten, Depression, Verlustängsten Illussionen. All dies sind gesellschaftlich gesehen, keine schönen Dinge, aber es sind aktuelle gedankliche und emotionale „Wahrheiten“, die wir uns eingestehen dürfen und die vor allem wahrgenommen werden wollen. Es sind auch die Antriebskräfte, die mich für einen Veränderungsprozess öffnen.
Verstehe mich jetzt bitte nicht falsch. Da ist nicht nur Angst, Verzweiflung, Wut, Groll, Selbsthass, Minderwertigkeitsgefühlen, Versagensängsten, Depression, Verlustängsten, Illussionen, sondern das sind nur die „Wahrheiten“, die sich vielleicht gerade an die Oberfläche deines gedanklichen und emotionalen Bewusstseins spülen. Da ist soviel mehr. Da ist Zuversicht, Liebe, Fürsorge, Güte, Kraft, Stabilität, Leichtigkeit, Freude, Herzlichkeit.
Du kennst das sicher auch. Oft ist es nur ein dünner Grat zwischen den beiden Extremen.
Der für mich ausschlaggebende Punkt ist der: BIST DU EHRLICH MIT DIR SELBST?
Virginia Satir* hat mir in diesem Zusammenhang die Augen geöffnet.
Sie spricht von fünf grundlegenden Zugeständnissen, die wir uns eingestehen dürfen.
Zwei davon möchte ich hier zitieren:
Ich gestehe mir das Recht zu, der zu sein, der ich bin, ohne dass mir jemand anders sagt, wer oder wie ich zu sein habe.
Ich gestehe mir selbst das Recht zu, das zu empfinden, was ich empfinde und nicht das zu empfinden, was jemand anders an meiner Stelle empfinden würde.
Diese Haltungen geben mir Kraft und unterstützen mich meine eigene Wahrheit zu leben. Ich bejahe meine eigenen Lebensimpulse und beginne, das was in mir ist, wahrzunehmen und anzuerkennen. Als zu mir gehörig. Aber vor allen Dingen: Ich beginne das, was in mir ist, was ich bin und was mich ausmacht, wertzuschätzen.
Ich beginne unabhängig zu werden von Urteil anderer.
So beginnt Selbstliebe.
Dass dir das gelingt, dass uns das allen gelingt wünsche ich mir für 2023.
*Virginia Satir, Mein Weg zu Dir – Kontakt finden und Vertrauen gewinnen, Kösel2001.