“Mensch, werde wesentlich; denn wann die Welt vergeht,
so fällt der Zufall weg, das Wesen, das besteht.”

Angelus Silesius aus dem cherubinischen Wandersmann

Dieser kleine Film geht meiner Überzeugung nach in einer ähnlichen Weise oben zitierter Frage nach:
Was ist unsere Natur? Hier anders gefragt, aber aus demselben Bedürfnis heraus kommend:
Was ist unser Wesen? Wer, was oder wie ist unser Wesenskern? Was ist eigentlich wesentlich?
Und das sind genau die Fragen, die auf einem Wander- und Achtsamkeitswochenende eine reelle Chance bekommen, beantwortet zu werden!

Warum ist das so?

Der Film gibt ja schon eine klare Antwort: Wir leben im Grunde genommen gegen unsere Natur. Wir zwängen uns in Designerhemden -kleidchen und -schuhe, kaufen uns die neuesten Smartphones und so Sachen. Wir machen nach unserer oft sehr sinnfreien Schulbildung oft sehr sinnfreie Jobs, die als höchstes Ziel haben viel Geld zu verdienen und viel oberflächlichen Konsumspaß zu haben. Irgendwann merken wir, dass wir im Hamsterrad durchdrehen. (und leider erst oft dann, wenn der große Gong in Form von Herzinfarkt, Diabetes, Übergewicht, Schlaganfall, Rücken, Knochenbrüchen, Krebs….zuschlägt.)
Diese beiden Protagonisten in dem Film scheinen schon früher zu kapieren, dass irgendwas grandios schief läuft. Man sieht bei beiden jedenfalls noch keine körperlichen Folgen in Form von Übergewicht oder Haltungsschäden. (gut gecastet würd´ich ja mal sagen…)

Das ist für mich der springende Punkt, der Hoffnung weckt. Es scheint genügend junge Menschen zu geben, die in der traditionellen Überlieferung, wie wir als Teil der Gesellschaft zu sein und zu leben haben, keinen Sinn mehr sehen.
Eine Möglichkeit dem Sinn des Lebens wieder näher zu kommen, ist es, eine Auszeit in der Natur zu nehmen. Und da schließt sich der Kreis zu unsern Wander- und Achtsamkeitwochenenden.
Genau wie die beiden Protagonisten zieht es auch uns raus in die Natur um wieder unseren Wesenskern zu entdecken. Auch wir wollen unsere Designerkettenhemden ablegen und wieder mit einer Leichtigkeit und einer Achtsamkeit uns selbst und unserer Umwelt begegnen.

Und nicht nur das. Wir bemühen uns um Stille!

Wenn wir wieder eine Zugang zu unserem Inneren haben wollen, dann ist die Stille unumgänglich. Nur wenn ich still bin, kann ich das hören, was in mir ist. Und nur wenn ich still bin, kann ich auch die Natur wahrnehmen, kann hören, was sie mir zu sagen hat. Kann auch sehen, was ich sonst nicht zu sehen bekomme. Wenn allmählich das Karussell in meinem Kopf langsamer dreht, die Spannungen aus meinem Körper fließen, kann ich Stück für Stück meinem Wesenskern ein kleines Stück näher kommen.
Und das nimmt mir keiner mehr weg, auch dann nicht, wenn ich wieder in die Welt mit aller Oberflächlichkeit, mit aller Hektik und dem selbstgemachten Stress zurückkehre.