18. August 2016

Es gewittert und regnet waagerecht als ich um 7:30 Uhr aufbreche.

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Jetzt muss sich mein SuperHightech-Tarp-Poncho bewähren. Die ersten 5 km sind heftig und ich muss aufpassen, dass mir der Regen nicht in die seitlichen Schlitze des Ponchos hineingeweht wird. Ab Talant wird der Regen weniger

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Blick über Dijon und den Lac Kir

und hinter dem Lac Kir kann ich den Poncho ausziehen. Mein Pilgerführer wird arg in Mitleidenschaft gezogen, denn die Feuchtigkeit bekommt ihm nicht gut.

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Ich komme trotz Regen gut voran, verlaufe mich höchsten mal zu meinen Gunsten und erreiche, nachdem ich mittlerweile durch die Weibanbaugebiete der Haute Cotes de Nuits laufe, um 12:20 ein kleines Kaff, Couchey, wo ich mir in einer wirklich alten Gaststätte mit angrenzender Bäckerei ein Pain Au chocolat und eine Kirschtarte gönne.

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Als ich noch einen zweiten Kaffee möchte, gibt mir die Bäckerin/Wirtin zu verstehen, dass jetzt Mittagspause ist. Also muss ich weiterziehen. Ich gehe noch ein Stück auf dem beschriebenen Weg, entscheide dann in Fixin nur noch auf der Landstraße D112 nach Nuits St. Georges weiterzulaufen. Das hat den Vorteil, dass es kürzer ist und ich kann alle kleinen und wunderschönen Weindörfer auf der Route des Grands Crus bewundern. Ich würde jetzt so gerne in einem der vielen Restaurants sitzen, etwas leckeres essen und ein schönes Glas Rotwein trinken. Geht aber nicht, ich will ja weiter.

Angekommen in Vougeot fängt es wieder an zu regnen. Ich flüchte mich in eine Bushaltestelle und gönne meinen Füßen eine Pause von den Schuhen.

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Die Straße, die jetzt nach Nuits St. Georges führt ist jetzt stark befahren und ich überlege, ob ich den Bus nehme (kommt erst in 2 Stunden) oder trampe. Ich spiele erst mal 2 Runden Sudoku und lasse es einfach regnen. Ich habe keinen Druck, die Unterkunft ist sicher. Nach einer Weile ziehe ich die Schuhe wieder an und stelle mich mal versuchsweise in den Regen und halte den Daumen raus. Ich habe sofort Glück. Ein junger Mann mit seinem Sohn nehmen mich mit nach Nuits-St.-Georges. Nach 32km und strömenden Regen erlaube ich mir das. Im Office de Tourisme erklärt mir der junge Mann, wie ich zu meiner Unterkunft komme. Im Pilgerführer gibt es nur eine Telefonnummer und dann wird einem die Adresse genannt. Man spricht auch deutsch. Jedenfalls weiß ich auch warum. Es ist ein Gartenhaus, vollausgestattet mit Küche und Toilette. Es steht allein in einem schönen Gemüsegarten.

Hier treffe ich Robert, ein Pilger, der aus der Heilbronner Gegend kommt und über Strasbourg hierher gepilgert ist. Wir kommen auf der Terrasse des Gartenhaus miteinander ins Gespräch und leeren gemütlich eine Flasche Burgunder.

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Der Himmel klärt sichtbar auf und es scheint, dass es morgen trocken bleibt.